Wer bin ich eigentlich? Welche Gesetze ermöglichen alles Leben und dessen Lebensräume?
Welches Bewusstsein hat die Ewigkeit? Im Gleichnis zeigt uns der „Winterbaum“ mit seinen Zweigen und Ästen sein Gerüst, das im strotzenden Grün des Sommers verhüllt ist. Die Verbundenheit des Stammes mit seinen großen Wurzeln und Ästen gewähren ihm im Frühling sein immer neues Ergrünen. Dieser Verbund von Wurzeln, Stamm und Ästen zur Einheit des einen Baumes symbolisiert das Grundgesetz allen Lebens. Auch unsere Persönlichkeit ist mit allem, was wir um uns sehen und wahrnehmen können und darüber hinaus mit allem, was existiert, verbunden und im Kontakt. Die Persönlichkeit äußert sich in ihrem physischen Körper durch ihre Überzeugungen, Wahrnehmungen und Gefühle. Sie ist jedoch nur ein Baustein unserer viel größeren und hierarchisch strukturierten Identität. So wie die Menschen die Erde im Universum bewohnen, wohnen und bilden die Körperzellen ihre Gewebe und Organe im menschlichen Körper. In Analogie von Mikro- und Makrokosmos könnte man die Persönlichkeit des Menschen mit dem Bewusstsein von einer dieser Milliarden, sehr vielfältig erscheinenden Zellen, aus denen unser Körper besteht, vergleichen. Jede Körperzelle hat ihr eignes Bewusstsein und geht neben der bewussten Ansteuerung durch Hormone und nervale Impulse auch in
Eigenverantwortung ihren Aufgaben im Organismus nach.
Dabei spiegelt jede Körperzelle nur einen kleinen und immer wieder anderen Anteil der genetischen Informationen aus der befruchteten Eizelle, aus der sie sich in
vielen Schritten differenzierte.
So vielfältig meine Erscheinungsformen in den verschiedensten Zelltypen der unterschiedlichen Organe und Gewebe sind – mein Auge sieht ganz anders aus als mein Zahn oder meine Hand – bin ich es doch immer alles selbst. Wenn ich mich an diese Sichtweise erinnere, dann werde ich in allem, was mich umgibt, mich selbst erkennen. Manchmal vollendet und schön, wiederholt aber auch verzerrt und entstellt
und meist in vielfältigen Mischungen dazwischen.
Jeder Mensch, jedes Lebewesen und die bunten Ausdrucksformen der Natur – wie die Berge, die Wüste, das Meer,
die Flüsse und Seen – auch das bin ich alles selbst.
Schaue ich auf das Wesen aller Erscheinungen und in das Herz meiner Mitmenschen, dann werde ich die tiefgründigen Verbindungen zu meinem Umfeld, also zu mir spüren. In diesem die Einheit erschaffenden Bewusstsein werde ich die wahren Bedürftigkeiten meines Nachbarn als die eigenen wahrnehmen und ihnen gerecht werden. Dieses tiefgreifende Verständnis dafür, dass alles, was mich umgibt, mich spiegelt, und dass ich mich um mich in meiner Person und im Außen um all meine Bedürfnisse kümmere – äußert sich als die Liebe, unserer eigentlichen Identität.
Im Buch „Der Winterbaum“ finden sich die Grundgesetze unserer Existenz in philosophisch, prosaisch und therapeutisch anwendbarer Form. Ihre Kenntnis und bewusste Nutzung ermöglichen uns Heilung und ein Leben in Gesundheit und Glück. In meiner Arbeit als Kardiologe und Bewusstseinstherapeut bilden sie das Fundament meines ärztlichen Handelns.
-Thomas Vieth-